Eröffnung der Sonntagsbegegnung "Aus der Geschichte lernen" mit Staatsminister Martin Zeil und dem Schriftsteller Sten Nadolny (2010)

Verehrter Herr Staatsminister Zeil, lieber Herr Nadolny, verehrte Gäste, herzlich willkommen zur heutigen Sonntagsbegegnung,

„Ach Theodor! Jetzt spricht er weiter über Urlaub und „diese Bayern hier“ und die Bahnverbindungen. Er muß doch sehen, dass ich zu schreiben habe! Gut, daß jetzt Markt Schwaben kommt. Der Junge und das Mädchen steigen zusammen aus, in weiterer Unterhaltung, ich flüchte vor Theodor, so schnell ich kann.“

Über Markt Schwaben sind nicht viele Romane geschrieben worden, um so mehr freue ich mich als Markt Schwabener Bürgermeister, lieber Herr Nadoly, dass unser Ort in Ihrem Buch „Netzkarte“ aus dem Jahr 1981  3 Mal erwähnt wird. Kennen und schätzen gelernt haben viele von uns Sie allerdings erst mit Ihrem 2. Roman „Die Entdeckung der Langsamkeit“, in dem der Seefahrer John Franklin ein ungewöhnliches Kapitäns-Modell vorlebt. Mir persönlich hat auch Ihr Büchlein  „Das Erzählen und die guten Absichten“ Freude gemacht und manche Anregung gegeben. Wir danken Ihnen sehr, dass Sie heute bei uns sind. So kann Ihnen unser Ort mit knapp 20 Jahren Abstand auf Ihren „Netzkarten-Ausruf“ „Gut, daß jetzt Markt Schwaben kommt“ endlich antworten: „Gut, dass Sten Nadolny kommt“. Herzlich willkommen.

Auch Sie, lieber Herr Minister Zeil, haben schon über uns geschrieben: keinen Roman, aber mit Ihren Zeilen haben Sie uns dennoch eine Freude gemacht. Als Sie im April 2009 die Markt Schwabener Gewerbeschau eröffnet haben, haben Sie ins Goldene Buch sinngemäß geschrieben: eine Gemeinde mit großem Engagement, mit Aufbruchstimmung und der Geisteshaltung, die wir in diesen Zeiten brauchen. Ich und unsere Unternehmerinnen und Unternehmer konnten Sie an diesem Tag als einen Minister erleben, der sich viel Zeit genommen hat, der in Ruhe zugehört hat, der bei seinem Rundgang die Sorgen und Ideen der Gewerbetreibenden ernst genommen hat. Besonders danke ich Ihnen auch für die tatkräftige Hilfe, die wir von Ihnen und Ihren Mitarbeitern beim barrierefreien Ausbau unseres Bahnhofs und beim Voranbringen des S-Bahn-Ringschlusses zum Flughafen erfahren. Schön, dass Sie heute bei uns in Markt Schwaben sind. Herzlich willkommen.

Flugzeuge, Eisenbahnen, Schiffe: vieles davon fällt in Ihr Ressort, Herr Minister Zeil, vieles davon taucht in Ihren Büchern auf, Herr Nadolny. Heute soll es um eine andere Maschine gehen: Die Zeitmaschine. Kann sie uns helfen, aus der Geschichte zu lernen? Wir sind gespannt und freuen uns jetzt auf Ihren Dialog.