Rede beim Ökumenischen Neujahrsempfang (2010)

Grüß Gott liebe Mitglieder unserer beiden Kirchengemeinden, schön, dass wir heute wieder zusammen sein können beim jährlichen Ökumenischen Neujahrsempfang. Ich habe mich darauf gefreut, danke, dass ich als Markt Schwabener Bürgermeister ein paar Worte sprechen darf.

Vor ein paar Jahren habe ich an dieser Stelle etwas gesagt zu den 3 Wörtern „Ökumene“, „Neujahr“ und „Empfang“. Heute will ich es kürzer machen: Ich konzentriere mich auf einen Buchstaben, den Anfangsbuchstaben des heutigen Ereignisses, das Ö. Der erste Buchstabe in einem Wort ist etwas Besonderes, er ist gleichsam die Tür zum Namen.

Das einzige längere Wort, das nur den Vokal „Ö“ in sich trägt und das ich kenne, kommt aus dem Ungarischen: Kössönöm. Das heißt Danke. Und das will ich als Bürgermeister heute auch zu Ihnen am Anfang sagen. Danke für alles, was sie als Kirchengemeinden für Markt Schwaben tun. Kössönöm: Ich finde, das klingt schön; das Ö kann ein Wort zum Tönen bringen, kann Wörter öffnen. Und es kann noch mehr: Wo ein Ö vorkommt, können Dinge, die still stehen, in Bewegung kommen, können aus Worten Taten werden:

Der Ton kommt zum Tönen, der Trost wird zum Trösten, das  Große kann größer werden, das Hohe höher, der Fromme frömmer, der Sohn zum Versöhner, das Ö führt vom Los zur Lösung.

2 Punkte auf dem O machen das Ö aus. 2 Punkte, die zum Kreis dazukommen, gleichsam ein horizontaler Doppelpunkt. Der Doppelpunkt ist das Satzzeichen, das öffnet, nach dem oft die Antwort kommt.

Ich glaube, unsere Kirchen sind zusammen so ein Doppelpunkt: Öffnen, Trösten, Versöhnen - Ö wie Ökumene.


Ich wünsche Ihnen und unserer Ökumene ein gutes Jahr 2010.