Rede zur Ausstellungs-Eröffnung der Realschule "Mathematik zum Anfassen" (2006)

Liebe Schülerinnen und Schüler, liebe Frau Ruhmann, lieber Herr Landrat, sehr geehrter Herr Peltzer, verehrte Gäste,

ich freue mich, dass ich als Markt Schwabener Bürgermeister heute bei Ihnen sein darf.

Mathematik zum Anfassen: da ist mir als erstes die Zählmaschine aus meinen Kindheitstagen eingefallen: blaue und rote Kugeln, die mir geholfen haben mit den Fingern zu begreifen, was 3 ist und was 5; dass 9 mehr ist als 4. Ich habe sie heute einfach einmal mitgebracht.

Jetzt bin ich nicht sicher, ob zum Mathe-Lehrplan inzwischen auch Goethes Faust gehört. Ich vermute fast: soweit sind wir noch nicht mit der Interdisziplinarität, mit der fächerübergreifenden Zusammenarbeit.

Im Faust lesen wir, wie man mit Zahlen  30 Jahre jünger werden kann. Die Hexe braut einen Trank und sagt dabei folgenden Zauberspruch:

„Du musst verstehn!
Aus Eins mach Zehn,
Und Zwei laß gehen,
Und Drei mach gleich,
So bist du reich.

Verlier die Vier!
Aus Fünf und Sechs,
So sagt die Hex,
Mach Sieben und Acht,
So ist’s vollbracht:

Und Neun ist Eins,
Und Zehn ist keins.
Das ist das Hexen-Einmaleins!“

Faust hat den Spruch trocken kommentiert: „Mich dünkt, die Alte spricht im Fieber.“ Mephisto antwortet: „Das ist noch lange nicht vorüber.“

Verehrte Gäste, ich hoffe: Sie dünkt nicht: „Der Bürgermeister spricht im Fieber.“ Jedenfalls ist unsere Ausstellung „Mathematik zum Anfassen“ tatsächlich noch lange nicht vorüber. Sie ist gerade dabei, anzufangen. Ich danke allen, die es möglich gemacht haben, dass dieses Mathe – Spektakel in die Lena-Christ-Realschule zu uns nach Markt Schwaben kommt.

Die Ausstellung ist hiermit eröffnet.