Verabschiedung der Hauptschüler "Was bleibt?" (2005)

Grüß Gott miteinander, lieber Herr Beck, liebe Schülerinnen und Schüler, liebe Lehrerinnen und Lehrer, liebe Eltern, verehrte Gäste,

die Schule ist aus. Für mich war es in den langen Jahren meiner Schulzeit, um 12 Uhr, um 13 Uhr, wenn der Gong zu hören war, meistens ein gutes Gefühl. Das Gefühl, für heute ist’s geschafft, wir dürfen nach Hause, zum Fußballspielen, mit Freunden unterwegs sein, in die Freizeit…

Die Schule ist aus. Liebe Schülerinnen und Schüler, euer Gefühl heute ist sicher ein anderes. Die Schule ist nicht nur für einen Tag vorbei, nach 9 Jahren Schulzeit geht ein ganzer Lebensabschnitt zu Ende, ein neuer, unbekannter Lebensabschnitt steht bevor.

Was bleibt von den 9 Jahren? Ich glaube, jedem von euch gehen ganz verschiedene Fragen durch den Kopf.

Welche Lehrer haben mich beeindruckt, wer war Vorbild für mich, vor wem habe ich Respekt gehabt, vor wem habe ich mich gefürchtet, wen habe ich gern gehabt, wer hat mich gelangweilt, wer hat mich weiter gebracht? Was bleibt?
Welche Freunde habe ich in den 9 Jahren in der Schule gefunden? Wer von meinen Klassenkameraden hat mir geholfen, wer hat mich geärgert, mit wem habe ich auch die Freizeit verbracht, mit wem werde ich mich auch in Zukunft treffen? Was bleibt?

Was habe ich gelernt? Welche Fächer haben mir Spaß gemacht, was kann ich auch in Zukunft bei meinem Beruf brauchen, was war nutzlos? Was habe ich auch über die Fächer hinaus gelernt: im Schullandheim, in der Schulband, in den Schulpausen? Habe ich Durchhalten gelernt, Streit friedlich lösen, über Gott und die Welt nachdenken …. Welche Dinge habe ich gelernt, die für’s Leben helfen, was bleibt?

Liebe Schülerinnen und Schüler, ich wünsche euch, dass von den 9 Jahren Hauptschule viel Schönes bleibt, vieles, das ihr als Kraftquelle und Proviant für die weiteren Wegstrecken in eurem Leben brauchen könnt. Ich wünsche euch, dass Ihr auch im neuen Abschnitt ab und zu Kontakt aufnehmt mit eurer Schule und dort immer Menschen findet, die euch zuhören und wenn’s schwierig ist, weiter helfen. Und ich wünsche euch vor allem, dass ihr einen Ausbildungsplatz und einen Arbeitsplatz findet. Einen Platz an dem ihr etwas Sinnvolles tun könnt, etwas, das – zumindest ab und zu – auch Freude macht.

Liebe Lehrerinnen und Lehrer, ich weiß, dass Ihr Beruf nicht leicht ist. Ich habe großen Respekt vor dem, was Sie jedes Jahr auf’s Neue für unsere Schüler erreichen: durch Ihren Einsatz über das Nötige hinaus, durch Ihr Vorbild, durch Ihre Ausdauer und durch die Liebe zu Ihrem Fach und Ihrem Beruf. Dafür möchte ich Ihnen heute als Bürgermeister von Markt Schwaben, aber auch im Namen meiner Bürgermeisterkollegen, ganz herzlich danken.

Noch einmal herzlichen Dank an die ganze Schulgemeinschaft und alles Gute für die Zukunft!