Lieber Herr Schiwietz, lieber Rainer, sehr geehrter Herr Klauser, sehr geehrter Herr Dressel, liebe Spieler und Mitglieder des FC Falke, cari amici di Ostra, liebe Freunde aus unserer Partnergemeinde Ostra, verehrte Gäste,
es gibt 2 Dinge, die den FC Falke ganz besonders mit unserer Marktgemeinde verbinden: Sein Name und: Willi Haller.
Willi Haller war unser Jahrhundertbürgermeister: Von 1972 – 1990 stand er an der Spitze unserer Gemeinde, 18 Jahre.
Für mich persönlich war er ein väterlicher Freund, für unseren Ort ein Bürgermeister, der die Dinge vorangebracht hat, der den Menschen geholfen hat; ein Bürgermeister, den die Menschen gern gehabt haben.
Für den FC Falke war er der Vorsitzende, der Präsident. Nicht nur der Funktion nach: Er hat dieses Amt ausgefüllt. Von 1959 – 1997 hat Willi Haller den Verein geführt, 38 Jahre, das bedeutet: länger als alle anderen 8 Vorsitzenden zusammen. In dieser Feierstunde erinnern wir uns mit Dankbarkeit an den großen Mann des FC Falke, an einen großen Bürgermeister.
Und etwas Zweites verbindet uns: Der weiße Falke auf rotem Grund, unser Gemeindewappen seit 1409, ist zum Namensgeber für unseren Verein geworden.
Was können unsere Fußballer von diesem Wappentier lernen? Wir brauchen dem Falken nur zuzuschauen: Er steigt hoch auf, gewinnt den Überblick, stößt blitzschnell zu, und – bis zur letzten Spielminute – er lässt seine Beute nicht mehr los.
Aber der Falke ist mehr: Falke.
F.A.L.K.E.
F wie Freunde.
Der Leitspruch von Sepp Herberger „Elf Freunde müsst ihr sein!“ ist kein verstaubtes Überbleibsel aus der Fußball-Romantik, er ist wichtiger denn je.
Nur wenn ein Spieler kapiert, dass es nicht um seinen persönlichen Ehrgeiz geht, nicht darum, dass er als einzelner groß rauskommt, sondern um etwas Größeres, um den Erfolg als Team, nur dann ist er in meinen Augen ein guter Spieler. Nur dann gibt es Spiele, die auch dem Zuschauer Freude machen.
Sepp Herberger hat verstanden, dass er dafür nicht 11 egoistische Einzelkämpfer braucht, sondern 11 Spieler, die sich gegenseitig respektieren, die einander mögen, die sich die Bälle zuspielen: 11 Freunde.
A wie Arbeit.
Fußball heißt auch Arbeit.
(Auch) Ich will deswegen heute allen danken, die mit großem Einsatz dafür sorgen, dass der FC Falke überhaupt Fußball spielen kann: Den Vorstandsmitgliedern, den Betreuern, dem Trainer, den Schiedsrichtern, den Leuten, die sich um den Sportplatz kümmern, den Ordnern, den Plakateklebern, den Sponsoren, allen, die oft im Hintergrund und unauffällig ihr Werk verrichten.
Dabei denke ich auch an diejenigen Generationen, auf deren Schultern wir heutigen stehen: Danke an alle, die von 1930 bis jetzt den FC Falke aufgebaut haben.
Stellvertretend für die frühen Generationen will ich einen besonders begrüßen, vor wenigen Tagen hat er seinen 85. Geburtstag gefeiert: Unseren Falke-Torwart Johann Mittermeier, Heise genannt. In den 40er und 50er Jahren stand er zwischen den Pfosten, und er hat gut gehalten. Lieber Herr Mittermeier, herzlich Willkommen und danke für alles, was Sie für den FC Falke und unseren Ort geleistet haben.
L wie Lachen können.
Fußball ist nicht nur Ernst. Man muss auch loslassen können, vor allem nach dem Spiel, manchmal auch über sich selbst lachen. Ich finde es schön, dass es beim FC Falke viele Leute mit Humor gibt: Der ist zu spüren in den Nikolaus-Anekdoten bei der Weihnachtsfeier, bei den Fahrten im Mannschaftsbus, bei vielen kleinen Begegnungen am Rande von Training und Spielen. Aus Humor kann Gelassenheit werden, Gelassenheit ist eine Quelle für Kraft und Erfolg.
Aber das ist nur der eine Pol. Es gibt auch das K.
K wie Kampf.
Für mich ist ein Spiel dann ein gutes Spiel, wenn ich sehe, man kämpft um jeden Ball, jeder Spieler ist mit vollem Einsatz dabei. Nicht jedes Spiel muss schön sein, nicht in jedem Spiel können wir Tore schießen, klar. Aber die Grundeinstellung sollte sein: ich gebe in jedem Spiel mein Bestes. Ich weiß, diese Einstellung ist nicht selbstverständlich: sie hängt mit der Persönlichkeit des Spielers aber auch mit dem Umfeld zusammen: mit Motivation durch Trainer und Training, durch Vorstand und Führung, durch Sponsoren und Gemeinde, durch Zuschauer und Fans. Helfen wir alle durch unser eigenes Beispiel und durch unseren eigenen Einsatz mit, dass unsere Spieler ihr Bestes geben wollen, dass sie ihr Bestes geben können.
Und schließlich:
E wie erste Liga.
Wir brauchen Träume.
Meine Amtszeit als Markt Schwabener Bürgermeister geht bis 2008. Ich habe gezählt: 2005, 2006, 2007, 2008. Bis dahin können wir es nicht schaffen, das reicht nur bis zur 2. Bundesliga. Aber: Nichts ist unmöglich: Am Donnerstag hat Lukas Podolski auf unserem Rasen gespielt, am Montag kommt Benni Lauth nach Markt Schwaben. Alles ist möglich. In diesem Sinne: Lieber FC Falke, alles Gute für die Zukunft.