Rede bei der 1. Bürgerversammlung (2002)

Grüß Gott miteinander, herzlich willkommen zu unserer Bürgerversammlung.

Ich bin jetzt ein halbes Jahr im Amt, es ist also meine erste Bürgerversammlung. Eines kann ich schon sagen nach diesem halben Jahr: Mich freut’s, in Markt Schwaben Bürgermeister zu sein, obwohl es manchmal auch hart ist – das will ich nicht verschweigen.

Ich stehe heute nicht hier, um eine große Erfolgsbilanz vorzuweisen. Aber: Wir haben seit Mai einiges in Bewegung gebracht, auch ein paar kleine Dinge erreicht. Wenn ich sage wir: dann meine ich Gemeinderat, Verwaltung und Bürgermeister zusammen.
Da wir eine neue Wahlperiode haben, möchte ich Ihnen die Mitglieder des Gemeinderats kurz vorstellen:...   Meine Abteilungsleiter im Rathaus:...

Und dann möchte ich zu Beginn noch Danke sagen: an die Hilfsorganisationen, die im zurückliegenden Jahr geholfen haben, wenn unser Ort in Not war: bei Hochwasser, bei Feuer, bei Unfällen, bei allen möglichen Schadensereignissen: Ich bitte zu mir den Kommandanten der Feuerwehr, Michael Stolze, 
den Vertreter der Polizei, Herrn Weinmann,
den Vertreter des Roten Kreuzes, Herrn Kapp,
den Vertreter des Technischen Hilfswerks, Johannes Wolter
und den Leiter unseres Bauhofs, Herrn Beutel.

Als äußeres Zeichen überreiche ich Ihnen einen Bildband mit dem Titel „Einsatz“, in dem alle sportlichen Höhepunkte des Jahres 2002 in Bildern festgehalten sind. Unser Dank gilt stellvertretend auch allen anderen, die ehrenamtlich geholfen haben, am 6. Januar wird es im Rathaus einen Dreikönigsempfang geben, wo wir noch einmal auf andere Weise danken wollen.

Zum Ablauf heute: zuerst werde ich einen kurzen Streifzug durch Themen der vergangenen Monate machen. Dabei wollen wir uns 3 spannende Punkte besonders anschauen.   
1.    die aktuellen Pläne zum Unterbräu. Dazu haben wir Herrn Architekt Sandler eingeladen, der für die Regierung von Oberbayern eine Untersuchung gemacht hat, damit wir Städtebaufördermittel bekommen können.
2.    Dann die Überlegungen zum Postanger, um dort mit dem Hochwasserschutz voranzukommen. Dazu wird uns unser Planer Herr Kowollik etwas zeigen und erläutern.
3.    Und schließlich zum Stand und zur Zukunft des Heimatmuseums und der Markt Schwabener Chronik. Dazu wird der Vorsitzende des Heimatmuseums, 2. Bürgermeister Bernd Romir etwas sagen.

Danach gibt es genügend Zeit für Fragen und Diskussion.


Wie steht’s um unsere Finanzen?
Einerseits hohe Schulden: 5,6 Millionen  € , wenn wir die Darlehen für Gewerbeflächen im Burgerfeld dazunehmen: sogar 12 Mill. € . Andererseits haben wir in diesem Jahr Glück: Während fast überall die Gewerbesteuereinnahmen wegbrachen, haben wir in Markt Schwaben heuer sogar eine deutliche Zunahme. Unsere freie Finanzspanne liegt bei 1,6 Mill. € . (522 € / 1000 €)
Wir müssen in der Zukunft also eine schwierige Balance halten: Sparen, wo immer es geht. Und gleichzeitig unseren Ort, der in den letzten Jahren stark gewachsen ist, mit den nötigen Investitionen voranbringen.

Beim Thema Verkehr sind wir ein paar kleine Schritte weiter: Wir haben den Grünen Pfeil an der Abzweigung Eberberger/Erdinger Straße (macht den Stau wenigstens ein bisschen kürzer), wir können nächstes Jahr den Ausbau der Finsinger Straße beginnen, weil wir endlich den nötigen Grunderwerb abgeschlossen haben, wir haben einen Runden Tisch Verkehr, bei dem regelmäßig Polizei, Straßenbauamt, andere Behörden, Gemeinderats- und Bürgervertreter mit mir im Rathaus zusammenkommen, um die Probleme der Reihe nach anzugehen.
Trotzdem ist noch vieles ungelöst. Vor allem die Zukunft der großen Straßenbauprojekte FTO und A 94 (Entlastung für Markt Schwaben). Zur FTO war ich letzten Freitag beim Regierungspräsidenten: er meint, Anfang oder Frühjahr 2003 müsste der Planfeststellungsbeschluss für unseren Abschnitt da sein. Aber das sagt ja noch nichts über die Fertigstellung. Ich werde dranbleiben.
Zur A 94 (das ist Bundesangelegenheit) treffe ich mich nächste Woche mit dem CSU-Abgeordneten Stefan Mayer, wir wollen hier gemeinsam vorankommen.

Zur Ortsverschönerung:
Wir haben vor kurzem eine Ortsbegehung am Marktplatz gemacht: ungefähr 60 Leute waren da, es hat viele gute Anregungen gegeben: In den nächsten Monaten wollen wir die nach und nach umsetzen: z.B. gemütlichere Bänke, mehr Grün, andere Häuserfassadengestaltung.Und es soll sich auch mehr rühren auf unserem Marktplatz!
Nach dem Marktplatz werden wir uns im Jahr 2003 auch um andere Viertel im Ort kümmern, das nächste wird der Bahnhofsbereich sein.
Auch im Rathaus soll sich etwas verändern: zuerst wird der Eingangsbereich umgestaltet: Die Bürger sollen spüren, dass sie willkommen sind!

Ein paar Sätze zur Bahn:
Anfang Dezember wird es eine 1. Probefahrt der neuen S-Bahn-Züge auf der Linie S 6 geben: Das sind moderne Zuggarnituren, bei denen man auch von vorne nach hinten durchgehen kann, es wird voraussichtlich mehr Platz geben. Aber d.h. leider noch nicht, dass auch die Pünktlichkeit zunimmt. Ich bin hier skeptisch.
Mittelfristig wird die Bahnstrecke ausgebaut: Baubeginn nicht vor 2006/7 . Nachteil: durch mehr Züge auch mehr Lärm. Vorteil könnte sein: 10-Minutentakt von Markt Schwaben zum Ostbahnhof.
Wegen der Bahnpläne ist auch für die neue Wohnbebauung im Burgerfeld der Schallschutz sehr wichtig: das Modell des Architekten ist im Vorraum zu sehen.

Zum Thema Kinder:
11.800 Einwohner, davon 1.800 Kinder und 400 Jugendliche.
Vor kurzem wurde der neue Kindergarten im Burgerfeld bezogen, dort wird auch eine Gruppe für Krippenkinder entstehen.
Inzwischen gibt es auch eine 2. Hortgruppe und unsere Mittagsbetreuung kann in Zukunft auch ein Mittagessen anbieten, vielleicht sogar eine Ferienbetreuung, wenn wir es kostendeckend hinkriegen.

Runder Tisch Kinder: daran sind beteiligt ungefähr 40 Leute, die in Markt Schwaben mit Kindern zu tun haben, es gibt u.a. Arbeitsgruppen „Kinder und Verkehr“ und „Spielplätze und Hallenbad“.

Im Burgerfeld haben wir ein paar neue Spielplätze eröffnet: sie sind auch für Jugendliche geeignet. Vor kurzem gab es ein Eröffnungsspiel: Gemeinderat gegen Verwaltung 10:10.
Ab Juni soll das Jugendzentrum fertig sein.


Ein paar kleine Dinge noch:
Wir haben im Gemeinderat einen Beschluss gefasst, dass wir eine Städtepartnerschaft beginnen wollen. Manche träumen von einem schönen Städtchen am Mittelmeer, auch Orte in einem anderen Teil Deutschlands sind vorgeschlagen worden, über die Firma ALCAN (Bayerische Druckgusswerke), die in der Schweiz ihre Zentrale haben, ist eine kleine Stadt am Rheinfall bei Schaffhausen ins Gespräch gekommen. Wenn Sie eine Idee haben, sagen Sie es uns: heute oder in den nächsten Wochen im Rathaus.

(etwas harter Übergang: von Städtepartnerschaft zur Komposttonne)
Wir haben vor, die Komposttonnen im nächsten Sommer (Juni – September) 1 x wöchentlich zu leeren (immer wieder Probleme mit Maden und verfaulten Stoffen), ... als Versuch und ohne deswegen die Gebühren zu erhöhen. (5000 €/Jahr)

Zum Unterbräu:
Herr Sandler wird uns jetzt seine Pläne vorstellen. Hintergrund: der jetzige Besitzer des Unterbräus, Herr Neumayer, möchte im Erdgeschoss eine bayerische Gaststätte einrichten und Läden oder ein Café, die oberen Teile könnte die Gemeinde erwerben. Herr Neumayer übernimmt im Tausch dafür das Alte Schulhaus. Wir haben in Markt Schwaben in unserer Ortsmitte ja viele alte Gebäude, die heruntergekommen sind: der Unterbräu ist nur eines davon, aber an entscheidender Stelle für unser Ortsbild. Wir müssen etwas tun. Gleichzeitig fehlen uns Räume für Vereine und andere Gruppen, fehlt uns ein großer Saal: Und gerade im Unterbräu hat ja in der Vergangenheit alles mögliche stattgefunden: Hochzeiten, politische Veranstaltungen, Feste, Vereinszusammenkünfte...    Im Gemeinderat  haben wir uns viele Gedanken gemacht, inzwischen sind wir weitergekommen. Uns allen ist klar: Wir haben nur begrenzte Mittel. Das Ganze ist inzwischen deswegen realistischer geworden, weil wir von der Regierung von Oberbayern voraussichtlich 60 % Zuschuss zu den Sanierungskosten bekommen können.
Dazu Herr Sandler


Hochwasser:
Herr Kowollik , Pläne Postanger
2 Dinge sind wichtig:
1. Die Anwohner können manchmal selbst etwas an ihren Häusern tun. Dazu haben nach dem letzten Hochwasser die Feuerwehr und meine Mitarbeiter im Ordnungs- und Bauamt informiert.
2. Und das ist das Entscheidende: Wir brauchen in Markt Schwaben und vor Markt Schwaben Rückhalteräume, die unseren Ort schützen. Der Vorteil am Postanger ist: er liegt auf Markt Schwabener Gebiet und gehört der Gemeinde selbst. D.h. wir können schnell handeln. Noch dazu ist er früher schon einmal tiefer gelegen. (Gespräch mit Behörden)


Heimatmuseum:
Die meisten kennen es schon, unser schönes Heimatmuseum. Es ist bereits vieles geboten gewesen in den letzten Monaten und Jahren. Ich freue mich, das uns jetzt der Vorsitzende des Vereins Heimatmuseum und 2. Bürgermeister Bernd Romir über aktuelle Entwicklungen informieren wird. Bitte, Herr Romir.


Bei Wortmeldungen: bitte Namen und Straße , nur Gemeindebürger,
z.T. direkt antworten, sonst schreiben wir oder antworten persönlich in den nächsten Wochen.
(Beschlussempfehlung: nach mindestens 3 Monate im Gemeinderat behandelt)



Dank:
Dank an alle, die geholfen haben: Frau Frick, Herr Pröschkowitz, Bauhof und unser Hausmeister, Herr Hiel.