Gedichtband "Trau nur dem Löwen"

Erschienen 2013 im Verlag St. Michaelsbund, mit einem Vorwort von Benediktineraltabt Odilo Lechner und Bundesminister a. D. Hans-Jochen Vogel (s. u.)

Erhältlich beim Verlag, bei Amazon und in jeder Buchhandlung: ISBN 978-3943135169

Fernsehsendung über Buchvorstellung am 19. Mai 2013

Dr. Hans-Jochen Vogel rezitiert bei der Buchvorstellung das Gedicht "Mundohrversuche"

Abt Dr. Odilo Lechner rezitiert bei der Buchvorstellung das Gedicht "Du bist der Berg"

 

Inhalt:

aber heißen wir dichter
heut noch gehenkt
Trau nur dem Löwen
David, für wen?
grußlos ging ich rasch vorbei
da war diese Hand
Amselnest
Allein (Edgar Allan Poe nachempfunden)
Mutabor
Christina, die erstaunliche
Fallende Engel
Dich Michael
Und würdest du
mein blauer Baum
Ich fiel in den Mond
Du bist der Berg
Der Berg bewegt sich nicht
Augsburger Jahre
Doch wachen Augs
Wenn alle Stricke
verwandtschaft
Mundohrversuche
Meine Katze töte ich nicht
Franz von Assisi
Freiheit
Sechse kommen durch die Welt
wanted man (frei nach Bob Dylan)
Sag langweilt
schwarz auf weiß
Gehen. Mitten im Mai
Chinesische Medizin
In meinem Land, bayerisch weiß-blau
Erwartet werden
Warten lassen
Anders bin ich und doch nicht
Sie sagen Kids statt Kinder
Über der Erde, nahe am Tor
barfuß im garten
Petrus, alles verloren?
Bund
die nächsten zerfernen
Am Anfang
Selbstvertrauen
um
Zu viel Zeug
sieben arten von schwänen
Mensch es ist Tag
Und zu mir sprach das Reh
Böses ist da
Kinder ziehn fort
Vater Unser
Feuer fachen Rom in Brand
Kirchenbücher
Ist heute Sonntag?
Lebenslauf
weh ach ich
Heim mit dem Wind
Robert Gernhardt
Theodor Fontane
alles und nichts

 

Vorwort von Odilo Lechner und Hans-Jochen Vogel:

"Vielfältig ist das Wirken von Bernhard Winter in Gesellschaft und Kirche, als Initiator von Gesprächen und Begegnungen, im Einsatz für behinderte Kinder und in der psychotherapeutischen Begleitung von Menschen. Dieses vielfältige Wirken spiegelt sich auch in seinem zweiten Gedichtband „Trau nur dem Löwen“. Darin spricht er selber drei Lehrmeister an, Theodor Fontane, Bert Brecht und Robert Gernhardt, deren sprachliche Treffsicherheit er aufnimmt und die doch ganz verschiedenen Zeiten und Mentalitäten entstammen. Auf die Gedichte von Bernhard Winter gebührend hinzuweisen, würde einen Einzelnen überfordern. So haben diese Aufgabe ein Politiker und ein Mönch gemeinsam übernommen.

Den Politiker fasziniert, wie anschaulich der Autor in seinen Texten bestimmte Zustände schildert und dabei oft Widersprüche zwischen den äußeren Abläufen und den inneren Empfindungen derer deutlich macht, um deren Lebenssituation es geht. Dabei wird die Mitmenschlichkeit als maßgebende Orientierung betont. Mehrere Gedichte halten auch unserer Kirche den Spiegel vor. Und eines, das an das Küngsche Weltethos erinnert, fordert eine Ökumene im weitesten Sinn. Besonders gelungen erscheinen mir unter diesen Gesichtspunkten „David, für wen?“, „Mundohrversuche“, „In meinem Land, bayerisch weiß-blau“ und „Zu viel Zeug“. Beeindruckend sind auch die Sprache und der Stil, in denen sich der Autor ausdrückt.

Den Mönch erfreut das franziskanische Motto „Ihr seine Kinder – Seine Geschöpfe – immerzu singt“. Aber ich werde angesichts der biblischen und der menschheitlichen Geschichte immer wieder vor die Frage gestellt, ob auch von mir gilt: „grußlos ging ich rasch vorbei“. Immer wieder werde ich nach dem Feuer gefragt, das in mir, das in der Kirche brennen soll. Ich werde gefragt nach meinem Glauben, wenn „meine Schlauigkeit“ mich nicht an meinen blauen Baum glauben lässt – der aber doch an mich glaubt, blauen Baumgesang aus seinem
Laub entlässt. Und in allem, was über Natur und Mensch gesagt werden kann, mehr als alle Höhe und Stärke, gilt, was der Gipfel zur Rose sagt: „Du bist schön“. Und das ist das Geheimnis in Leben und Geschichte: „wenn alles verloren ist … so ist doch in Wirklichkeit nichts verloren“.

In den Versen „aber heißen wir Dichter“ heißt es, dass im Schreiben der Mensch ausdrückt, was ihn berührt. Und zugleich erkennen auch andere in diesen Texten, was sie berührt, und gestalten es neu. Alle Kunst wird ja vollendet, wenn andere sie aufnehmen und weiterführen ins eigene Leben hinein. Darum wünschen wir dem Buch von Bernhard Winter viele aufmerksame Leser."

Odilo Lechner, Benediktineraltabt
Hans-Jochen Vogel, Bundesminister a. D.